Reinprecht, Constantin; Seeleib-Kaiser, Martin; Sowula, Jakub (2018). Mythen der vergleichenden Sozialpolitikforschung? Permanente Austerität und wohlfahrtsstaatliches Retrenchment. Sozialer Fortschritt, 67 (8-9), pp. 783-804. 10.3790/sfo.67.8-9.783
Full text not available from this repository.Globalisierung und Neoliberalismus werden häufig als Gründe für wohlfahrtsstaatlichen Wandel identifiziert. Wir analysieren wohlfahrtsstaatliche Entwicklungen in OECD-Ländern seit 1980 mittels einer deskriptiv-quantitativen Analyse von Generosität sowie Sozialstaatsausgaben und qualitativ anhand von vier crucial cases (Deutschland, Italien, Schweden und USA). Grosso modo diagnostizieren wir eine stabile Entwicklung, die als “growth to limits“ verstanden werden kann. Die mediterranen Staaten waren bis in die 2010er Jahre sogar von einem signifikanten Wohlfahrtsstaatsausbau gekennzeichnet. Entsprechend scheint das Konzept der ‘permanenten Austerität‘ eher ein Mythos zu sein. Leistungen zur Absicherung der sozialen Risiken von Arbeitnehmer*innen mit einem Normalarbeitsverhältnis unterlagen nicht einem allgemeinen Rückbau oder einer allgemeinen Re-Kommodifizierung. Die qualitativen Analysen zeigen jedoch auch, dass Prozesse der Dualisierung und wohlfahrtsstaatlichen Transformation in einigen Staaten zum Teil zu identifizieren sind. Für die Wohlfahrtsstaatsforschung stellt sich allerdings die Frage, ob die in der vergleichenden Sozialpolitikforschung über viele Jahre verwendeten Annahmen, Variablen und Indikatoren noch hinreichend sind, um die wohlfahrtsstaatliche Gestalt im 21. Jahrhundert abzubilden.
Item Type: |
Journal Article (Original Article) |
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PHBern Contributor: |
Sowula, Jakub |
Language: |
German |
Submitter: |
Jessica Brunner |
Date Deposited: |
05 Dec 2022 10:59 |
Last Modified: |
05 Dec 2022 10:59 |
Publisher DOI: |
10.3790/sfo.67.8-9.783 |
URI: |
https://phrepo.phbern.ch/id/eprint/1403 |